Für die Erläuterung der Baumaßnahme übergibt Herr Jahn das Wort an Frau Simone Lindemann.

 

Frau Lindemann informiert, dass nach einer Begehung des Bauordnungsamtes Wittenberg die Auflage erteilt worden ist, einen baulichen 2. Rettungsweg sowie Maßnahmen zur brandschutztechnischen Ertüchtigung einzuleiten.

Mit der Maßnahmeplanung wurde ein Ingenieurbüro beauftragt. Es wurden Kosten in Höhe von 721.000 € ermittelt.

Finanziert wird die Baumaßnahme zu 52 % aus Mitteln des Förderprogramms Schulinfrastruktur und 48 % aus Eigenmitteln der Stadt Jessen (Elster).

Die Baumaßnahme ist in 2 Bauabschnitte geteilt:

1. Bauabschnitt

Dieser beinhaltet die Schaffung eines 2. Baulichen Rettungsweges, das Verbreitern der Klassenraumtüren auf 1,20 m, den Einbau zusätzlicher Brandschutztüren im Keller und 1. OG sowie der Außentüren an den beiden Haupteingängen und im Keller, die Erneuerung der Klingel- und Uhrenanlage, der Hauptverteilung der Elektroanlage, der Brandmeldeanlage und der Notbeleuchtung.

Diese Arbeiten mit einem Kostenvolumen von 390.000 € wurden öffentlich ausgeschrieben und viele Arbeiten auch schon erledigt.

 

2. Bauabschnitt

Dieser wird ab 2020 erfolgen. Er beinhaltet das Dach über dem Foyer mit einer “harten” Bedachung zu versehen, eine Brandschutzdecke über dem Werkenraum und dem Foyer einzuziehen, die Erhöhung des Treppengeländers auf 1,10 m und die Erneuerung des Lichtbandes im Treppenhaus mit Entrauchungsöffnungen, sowie das brandschutztechnische Verschließen der Deckendurchbrüche. Weiterhin sind die Zuleitungen der Elektrounterverteilung herzustellen.

 

Herr Jahn ergänzt, dass bereits in den letzten Jahren Sanierungsmaßnahmen erfolgten. Es wurden vorbereitende Arbeiten zur Erneuerung der Elektroanlage getätigt und Renovierungsarbeiten im Lehrer- und Schulleiterzimmer, Sekretariat und PC-Kabinett durchgeführt.

Er erinnert an den Beschluss des Stadtrates im letzten Jahr, die Grundschule Seyda an 1. Stelle der Prioritätenliste für die Schulinfrastruktur zu stellen. Das Fördermittelprogramm Schulinfrastruktur fördert mit 90 %. Da die Arbeiten das Gesamtfördervolumen überschreiten, müssen mehr Eigenmittel investiert werden, um die Forderungen des Bauordnungsamtes zu erfüllen.

 

Frau Bannert fügt hinzu, dass in diesem Jahr die Horträume saniert und in einem Hortraum eine Akustikdecke eingezogen worden ist.

 

Herr Sachse fragt an, ob auch eine energetische Sanierung, z.B. Wärmeisolierung geplant ist.

 

Herr Jahn antwortet, dass dies über die Förderprogramme STARK III und STARK V hätte erfolgen können. Da hier aber die Schule in der Langzeitprognose nicht die erforderlichen Schülerzahlen aufweisen konnte, erhielt die Grundschule Seyda keine Fördermittel.

 

Frau Naujokat informiert sich, ob die Baumaßnahmen planmäßig verlaufen.

 

Frau Lindemann erklärt, dass es nur Verzögerungen im Bereich der Elektroarbeiten gibt.

 

Anschließend erfolgt eine Besichtigung des gesamten Schulgebäudes.

 

Danach weist Herr Jahn darauf hin, dass sich das Gelände in den letzten Jahren sehr verändert hat. Durch den Neubau der Kindertagesstätte, dem Abriss der „Kleinen Schule“ und dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses wurde die Basis für die zukünftige Entwicklung zu einem aktiven und interessanten Standort geschaffen.

 

Herr Schulze fragt an, welches die 4 Fachunterrichtsräume sind und ob jeder Fachunterricht erteilt werden kann.

 

Frau Bannert bejaht dies und nennt als Fachunterrichtsräume das Computerkabinett, den Töpferraum, den Musikraum und den Werkenraum.

 

Frau Schwager stellt die Frage nach einer neuen Schulleitung.

 

Frau Bannert antwortet, dass diese Stelle zwar ausgeschrieben ist, aber noch nicht besetzt werden konnte.

 

Herr Richter betont, dass er das Gebäude für 65 Kinder zu groß findet. Er hat sich eine Modulbauweise angesehen und diese ist optisch von einem Massivbau nicht zu unterscheiden. Eine Fachfirma veranschlagte den Neubau der Grundschule Seyda in Modulbauweise mit ca. 1,2 Mio. Euro. Er moniert, dass so viel Geld in die Sanierung investiert wird und hätte einen Abriss und anschließenden Neubau befürwortet.

 

Herr Sachse entgegnet, dass er sich einen Schulneubau für nur 1,2 Mio. Euro nicht vorstellen kann. Weiterhin müssten hier auch noch die zusätzlichen Kosten für den Abriss betrachtet werden.

 

Frau Wolf erklärt, dass sie nach dem Rundgang positiv überrascht ist. Bei einer Besichtigung vor einigen Jahren war der Zustand sehr viel schlechter. Natürlich fehlt noch viel, aber der Zustand ist in Ordnung.

Sie findet es viel schlimmer, dass beim Land erst Mitte August über die Lehrerbesetzung nachgedacht wird und dass immer noch kein Schulleiter für die Grundschule gefunden werden konnte.

Sie findet es gut, dass dieser Sozialausschuss in der Grundschule Seyda stattfindet, um die Situation besser beurteilen zu können.

Sie fasst zusammen, dass die Kinder hier lernen und ihren Weg gehen können.

 

Herr Jahn erinnert, dass man im letzten Jahr gezwungen war sich zu positionieren. Er hätte auch lieber über Nacht eine neue Schule gebaut, aber dies ist nicht möglich. Er findet die Aussage von Herrn Richter fragwürdig, für 1,2 Mio. Euro eine neue Schule bauen zu können.

 

Herr Richter weist auf das 2. OG hin, welches ungenutzt ist.

 

Frau Bannert erläutert, dass die Grundschule hätte geschlossen werden müssen, wenn die Auflagen des Bauordnungsamtes nicht erfüllt worden wären. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel hätte die Stadt Jessen (Elster) nicht aufbringen können. Auf Grund dessen hatte man sich im letzten Jahr entschieden, die notwendigen Sanierungsarbeiten in der Grundschule Seyda auf Nummer 1 der Prioritätenliste für die Fördermittel der Schulinfrastruktur zu setzen.

 

Frau Naujokat bestätigt dies und schließt sich der Meinung von Frau Wolf an.

Sie weist darauf hin, dass die Eltern und der Schulelternrat sich mit der Schule identifizieren und den Schulstandort erhalten wollen.

 

Herr Jahn fügt hinzu, dass es vielleicht noch einen anderen Weg für einen Neubau gegeben hätte, wenn die Fördermittelpolitik anders wäre.

Sollte der Bedarf für einen Schulstandort in vielleicht 10 Jahren nicht mehr gegeben sein, kann das Gebäude immer noch für Vereine genutzt werden.

 

Herr Beetz fragt an, ob es bereits Anfragen zur Nutzung von Vereinen gibt und ob für die Vermietung geworben wird.

 

Herr Jahn schildert, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Es wird nicht an Vereine vermietet, dafür existieren keine Räume. Eine einmalige Nutzung wäre vielleicht denkbar.

 

Frau Schwager möchte gern wissen, ob das 2. OG genutzt wird.

 

Frau Bannert erläutert, dass das 2. OG auf Grund des fehlenden 2. Rettungsweges nicht genutzt werden darf.

 

Frau Schaller-Bock fragt, ob das 2. OG vermietet werden könnte, wenn der Mieter eine Außentreppe als 2. Fluchtweg finanzieren würde.

 

Herr Jahn bejaht dies.

 

Frau Bannert ergänzt, dass die Schule durch die Vermietung der Dachfläche an Mobilfunkunternehmen Einnahmen erwirtschaftet.